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Lösen Hochspannungsleitungen ein erhöhtes Krebsrisiko für Kinder aus ?

07.08.2019

Lösen Hochspannungsleitungen ein erhöhtes Krebsrisiko für Kinder aus ?
Das Bundesumweltministerium beantwortete eine Anfrage unserer Bürgerinitiative.

Eine Studie aufgreifend veröffentlichte das Internetportal "t-online.de" 
am 22. Juni 2019 einen Artikel mit dem Titel: 
"Stromleitungen: Experten warnen vor Krebsrisiko".

Der Bericht skizziert kurzgefasst Bedenken der französischen Gesundheitsbehörde ANSES. 
Die Behörde warne wiederholt vor dem möglicherweise erhöhten Risiko für Kinder, 
an Leukämie zu erkranken. 
Zwar gäbe es keinen wissenschaftlichen Beweis für die Richtigkeit dieser Annahme, 
trotzdem rate die Gesundheitsbehörde vorsorglich 
vom Bau neuer Schulen im Umfeld von Hochspannungsleitungen ab.

Hier die Weiterleitung zum vollständigen Bericht im Portal "t-online.de".

Unsere Bürgerinitiative machte diesen Artikel 
zum Anlass einer Nachfrage beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit 
(dort: Referat S II 4, Anwendung ionisierender Strahlung am Menschen; Nichtionisierende Strahlung). 
Mit Datum vom 23. Juli bedankte sich die in Bonn beheimatete Behörde per eMail für die Anfrage 
und betonte eingangs, 
dass das Bundesumweltministerium (BMU) 
die Sorgen und Ängste der Bevölkerung vor möglichen gesundheitlichen Auswirkungen elektrischer und magnetischer Felder sehr ernst nehme. 

Weiterhin teilte der Referent des Ministeriums mit:

Der von Ihnen verlinkte Artikel 
bezieht sich auf eine Ausarbeitung der französischen Behörde für Lebensmittel-, Umwelt- und Arbeitssicherheit ANSES, 
die Sie unter  AP2013SA0038EN.pdf 
(in englischer Sprache - nicht barrierefrei) einsehen können.

Das Papier ergänzt eine frühere Ausarbeitung aus dem Jahr 2010, 
ohne wesentlich andere Ergebnisse zu enthalten. 
ANSES empfiehlt insbesondere eine Stärkung der Forschung 
und stellt Überlegungen zur Vorsorge an. 
Wie im Folgenden dargelegt, 
sind beides Themenfelder, die auch in Deutschland intensiv verfolgt werden: 

Zum Schutz der Bevölkerung 
vor gesundheitsschädigenden Wirkungen von elektrischen und magnetischen Feldern 
gilt in Deutschland die Verordnung über elektromagnetische Felder (26. BImSchV). 
In ihr werden Grenzwerte für Hochspannungsleitungen 
auf der Basis von Empfehlungen der Internationalen Kommission zum Schutz vor nichtionisierenden Strahlen (ICNIRP) 
sowie der Weltgesundheitsorganisation (WHO), 
zwei international anerkannter Gremien, 
und Empfehlungen der deutschen Strahlenschutzkommission (SSK) festgelegt. 

Diese Grenzwerte werden fortlaufend anhand von neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen überprüft; 
dazu gehören auch die Bewertungen von Organisationen wie der ANSES. 
Die Einhaltung der Grenzwerte 
vermeidet die nach dem gegenwärtigen wissenschaftlichen Kenntnisstand nachgewiesenen 
nachteiligen Wirkungen elektrischer und magnetischer Felder.

Über die Grenzwerte hinaus 
enthält die 26. BImSchV Vorsorgeanforderungen, 
die zum Beispiel bei Errichtung oder wesentlicher Änderung von Leitungen in der Nähe von

Wohnungen,
Krankenhäusern,
Schulen,
Kindergärten,
Kinderhorten,
Spielplätzen
oder ähnlichen Einrichtungen

anzuwenden sein können. 

Insbesondere sind bei Errichtung und wesentlicher Änderung von Hochspannungsleitungen 
die Möglichkeiten auszuschöpfen, 
die von der jeweiligen Anlage ausgehenden elektrischen und magnetischen Felder 
nach dem Stand der Technik 
unter Berücksichtigung von Gegebenheiten im Einwirkungsbereich zu minimieren. 

Diese Anforderung hat die Bundesregierung durch eine allgemeine Verwaltungsvorschrift konkretisiert.

Obwohl die physikalischen Eigenschaften 
und die biologischen Wirkungen 
elektrischer und magnetischer Felder in zahlreichen Forschungsvorhaben untersucht wurden 
und gut verstanden sind, 
gibt es in diesem Zusammenhang noch wenige offene wissenschaftliche Fragen. 

Mit dem breit angelegten "Forschungsprogramm Strahlenschutz und Stromnetzausbau" in Deutschland 
soll die Datenlage weiter verbessert werden. 
Das Forschungsprogramm hat mit einer Auftaktveranstaltung im Juli 2017 begonnen. 

Eine Übersicht über den aktuellen Stand des Forschungsprogramms und bereits vorliegende Ergebnisse befinden sich auf der Internetseite des BfS unter
https://www.bfs.de/DE/bfs/wissenschaft-forschung/bfs-forschungsprogramm/stromnetzausbau/netzausbau_node.html.

 
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